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Gesundheit
Doch die meisten Folgen haben unregel-
mäßige Aktivitäten und Schlafenszeiten
für den eigenen Organismus.
Die innere Uhr
Dieser angeborene Lebensrhythmus schal-
tet den Körper mit seinen vielen Funktionen
tagsüber auf Leistungsbereitschaft. Nachts
sinken Körpertemperatur, Blutdruck und
Puls, die Verdauungstätigkeit wird herun-
tergefahren, der Stoffwechsel gebremst
und die Produktion der aktivierenden
Hormone abgesenkt. Bei Dunkelheit steigt
zudem das „Schlafhormon“ Melatonin an,
das die körperliche Aktivität drosselt.
Zudem folgt jede Körperfunktion ihrem ei-
genen Tages-und Nachtrhythmus mit ganz
bestimmten Höchst- und Niedrigstwerten.
Diese Körperrhythmen wiederum sind
miteinander verzahnt und wiederholen sich
stets – jeweils zur gleichen Tages- bezie-
hungsweise Nachtzeit. Biologisch gesteuert,
werden sie deshalb auch nicht durch den
normalen Schlaf-Wach-Wechsel beeinflusst.
Körperliche Belastungen
Ungleiche Dienstzeiten und eine Serie
gleicher nächtlicher Schichten stellen diese
innere Uhr auf die Probe, die zu ihrem na-
türlichen Rhythmus zurückkehren möchte.
Zu den häufigen, damit verbundenen Ge-
sundheitsproblemen zählen „Jetlag“, Appe-
titlosigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Konzentrationsstörungen, der „Tote Punkt“
während der Nachtschicht, Magen-Darm-
Beschwerden, Müdigkeit, Nervosität und
Schlafstörungen.
Die menschliche Leistungsfähigkeit
über 24 Stunden erreicht ihr Maximum
zwischen 9 und 11 Uhr morgens und ihr
Minimum gegen 3 Uhr nachts. Deshalb
muss man sich während der Spät- oder
Nachtschicht mehr anstrengen, um die
gleiche Leistung wie tagsüber zu erbrin-
gen. Schichtarbeiter müssen – gegen ihre
innere Uhr – hoch konzentriert arbeiten,
obwohl der Körper nach Schlaf verlangt.
Andererseits fällt ihre Schlafphase in die
Zeit einer höheren Leistungsbereitschaft.
Eine angepasste Lebensweise, besonders
hinsichtlich Ernährung und Schlafen, kann
diese Mehrbelastungen ausgleichen.
Herausforderung Schichtarbeit
Wechselnde Arbeitszeiten wirken sich auf alle Lebensbereiche der Arbeitnehmer aus:
So verschieben sich zahlreiche gewohnte Tagesabläufe. Partner und Kinder müssen
eine gewisse Zeit aufeinander beziehungsweise auf ein Elternteil verzichten, und
auch die Freizeitgestaltung wird stark eingeschränkt.
© Gina Sanders, Fotolia
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